Das Herzstück von „La Crusc“
Spirituelles Herzstück, geschichtsträchtiges Kleinod und Namensgeberin: Die Wallfahrtskirche von La Crusc gilt seit Jahrhunderten als beliebte Pilgerstätte für Gläubige aus nah und fern – und ist es bis heute geblieben.
Es wird vermutet, dass der Ort, an dem heute die Kirche steht, bereits in vorchristlicher Zeit eine heidnische Kultstätte war. Missliche Lebensumstände haben wohl erste Christen dazu veranlasst, hier ein Heiligtum zu errichten. Um das Jahr 1010 bauten Mönche am Kreuzkofel eine Kapelle – im 15. Jahrhundert wurde schließlich eine kleine Kirche errichtet. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche von Kaiser Joseph II von Habsburg, einem Vertreter des aufgeklärten Absolutismus, entweiht (1782) und so dem Verfall preisgegeben. 57 Jahre später bauten Pilger und Talbewohner die Kirche wieder auf, und Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es vergrößert.
Lange Zeit waren die einzigen Schriften, die die Existenz des Wallfahrtsortes belegten, Dokumente aus dem Jahr 1511. Schließlich fand man jedoch zwei Pergamente, die eine frühere Existenz belegten: Das erste beschreibt die Kirchenweihe im Jahr 1484, während das zweite von Giacomo „Morellus de Caninis“ und den Gebrüdern Corrado und Pietro „Colzo“ erzählt, die im Jahr 1500 nach Rom pilgerten, um für die Heiligkreuz-Kirche Ablass zu erbitten. Als dieser von einigen Kardinalen gewährt wurde, beschloss der Pfarrer (1584) jedes Jahr sechs Messen in Heiligkreuz zu lesen. Auch heute noch wird ab Juni die Heilige Messe in La Crusc gefeiert, gefolgt von mehreren Prozessionen in den Sommermonaten.
Im Kirchenaltar sind bis heute zahlreiche Reliquien aufbewahrt, wie die des Hl. Leonhard (welchem die Pfarrkirche San Leonardo/Badia geweiht ist), des Hl. Hippolyt, des Hl. Virgil (Bischof von Salzburg), der Hl. Maria Magdalena, der Hl. Agnes und der Hl. Barbara.
Die Kirche ist nach wie vor ein beliebtes Ziel für Pilger aus aller Welt. Nach wie vor werden Prozessionen zur Heiligenstätte mit anschließendem Gottesdienst durchgeführt. Zur Kirche führen drei Kreuzwege: Einer beginnt an der Bergstation der Aufstiegsanlage La Crusc 1, ein anderer folgt dem Weg Nr. 15 von St. Kassian und ein weiterer folgt dem Weg Nr. 13, der von Castalta (Badia) ausgeht.